Schutzgebiet Nguyen

      Schutzgebiet Nguyen

      Leider habe ich zu diesem Thema im MNWiki nichts mehr gefunden, nur noch die Flagge ist vorhanden. Erschwerend hinzu tritt, daß auf der CartA nur noch begrenzt Platz im renzischen Raum ist. Wir werden deshalb, sofern man Nguyen einbauen möchte, auf einen Kompromiß-Platz angewiesen sein. Schaut man auf die Karte, so wäre aus meiner Sicht eine Grenze zu Chinopien denkbar, einen Küstenstreifen hätte man auch, also Zugang zum Meer. (Für die maritimen Streitkräfte der Grande Nation wohl nicht ganz unbedeutend. ;) )

      Wenn ich es ferner richtig in Erinnerung habe, lehnt sich Nguyen an Indochina, sprich Laos, Kambodscha und Vietnam an. Ausgehend davon würde ich versuchen, eine ausgestalterische Basis zu legen.

      M. Clément Dupont
      D'accord, dann versuche ich etwas zu entwerfen. Es handelte sich um ein Fürstentum, das weiß ich noch. Außerdem waren die Bewohner wohl als Kolonialbürger denen der Metropole nicht gleichgestellt. Ferner werde ich einen Schutzvertrag entwerfen, der das Verhältnis zum Mutterland regelt.

      M. Clément Dupont



      Traité de Protection entre le Royaume de Barnstorvie et la Principauté de Nguyen
      Schutzvertrag zwischen dem Königreich Barnstorvia und dem Fürstentum Nguyen


      Article 1 Provisions Générales


      I. Dieser Vertrag regelt das Verhältnis zwischen den Vertragspartnern
      Königreich Barnstorvia und dem Fürstentum Nguyen
      II. Er behält seine Gültigkeit, bis das Königreich Barnstorvia einen neuen Vertrag vorlegt.

      Article 2 La Principauté dans l'Empire barnstorvien

      I. Das Fürstentum Nguyen ist als Schutzgebiet Teil der kolonialen Besitzungen des Königreiches Barnstorvia.
      II. Es wird durch den Fürsten Nguyens regiert, der gleichzeitig zweithöchster Verwaltungsbeamter des Fürstentums ist.
      III Das Königreich Barnstorvia wird durch einen Gouverneur Royal in Nguyen vertreten.

      Article 3 Les citoyens de Nguyen

      I. Alle Ureinwohner des Fürstentums sind zugleich Kolonialbürger des Königreiches.
      II. Sie sind berechtigt, das aktive und passive Wahlrecht im Fürstentum auszuüben.
      III. Die Kolonialbürger Nguyens haben die Möglichkeit, die barnstorvische Staatsbürgerschaft zu beantragen.

      Article 4 Le Gouverneur

      I. Der Gouverneur ist als Repräsentant der barnstorvischen Krone oberster
      Verwaltungsbeamter des Fürstentums.
      II. Er ist dem Fürsten gegenüber weisungsbefugt und berechtigt, Entscheidungen des Fürsten zu revidieren oder zu annullieren.
      III. Der Gouverneur wird durch den König ernannt und entlassen.

      Article 5 Le Prince

      I. Der Fürst von Nguyen wird nach den Traditionen des Fürstentums
      bestimmt. Er muß Ureinwohner des Fürstentums sein.
      II. Diese sind schriftlich niederzulegen und im Journal Officiel de la Principauté zu veröffentlichen.
      III. Ist es den Traditionen des Fürstentums nach nicht möglich, einen Fürsten zu bestimmen, obliegt die Ernennung dem Königreich.

      Article 6 La Présence Militaire

      I. Das Königreich unterhält im Fürstentum militärische Stützpunkte aller Waffengattungen.
      II. Für deren Unterhalt sind zu je 50% die beiden Vertragspartner heranzuziehen.
      III. Kommt das Fürstentum seinen Verpflichtungen nicht nach, ist das Königreich dazu berechtigt, Strafzinsen in Höhe von 7% auf die fälligen Zahlungen zu erheben.
      IV. Kolonialbürgern ist, sofern sie nicht Teil der barnstorvischen Streitkräfte sind, der Zutritt untersagt.

      Article 7 Etat d'urgence

      I. Sofern das Fürstentum aufgrund innerer oder äußerer Umstände regierungsunfähig ist, kann der Gouverneur den Ausnahmezustand erklären.
      II. Im Ausnahmezustand liegt die gesamte Regierungsgewalt beim Gouverneur.
      III. Der Ausnahmezustand kann unmittelbar durch die Krone oder durch den Gouverneur aufgehoben werden.

      Artikel 8 Entrée en vigeur

      Dieser Vertrag tritt mit seiner Verkündung im Journal Officiel du Royaume in Kraft.


      M. Clément Dupont
      Abriß zur Geschichte

      Seit 1889 systematische Kolonisation des Fürstentums nach vorheriger militärischer Besetzung. Grund für dieselbe war die schwindende Kooperation des Fürsten, der die vor 20 Jahren geschlossenen Handelsverträge nicht mehr einzuhalten bereit war. Einer Dekade militärischer Verwaltung vorrangig durch die Marine folgte die Einrichtung einer Zivilverwaltung. Diese setzte sich zu 90% aus Barnstorven zusammen. 10% konnte man aus lokalen Eliten rekrutieren, die man gezielt auf örtlich eingerichtete barnstorvische Schulen schickte. Diesen Kurs setzte man die Elite des Landes betreffend fort. Parallel dazu richtete die Kolonialverwaltung Doppelstrukturen ein, die es der einheimischen Bevölkerung ermöglichte, in begrenztem Rahmen zu partizipieren. Vorherrschend blieben die barnstorvischen Kolonialherren. Einer Phase der weichen Christianisierung unter Gouverneur Lyotard folgte 1925 ein Aufstand der Einheimischen, der erst nach 5 Jahren unter Kontrolle gebracht werden konnte und unter der indigenen Bevölkerung 80.000 Todesopfer forderte.

      In den folgenden Jahrzehnten konzentrierte sich die Politik der Kolonialverwaltung voranging darauf, das Ressourcenpotential der Kolonie zu nutzen. So wurden im großen Umfang Schürfrechte an barnstorvische Unternehmen vergeben. Insbesondere Gold- und Kobaltvorkommen wurden intensiv genutzt. Ab 1955 wurden dann auch die Uranvorkommen im Landesinneren erschlossen. Aus dieser Phase wirtschaftlicher Tätigkeit stammt auch das Schienennetz, welches allerdings nie auf das gesamte Gebiet erweitert wurde.

      Politisch bewegte sich in der Kolonie in den folgenden Jahrzehnten wenig. Daran hatten weder Barnstorven noch einheimische Elite ein Interesse. Vielmehr wurden die Strukturen immer mehr barnstorvisiert. Gleichzeitig änderten sich die Lebensbedingungen der Landbevölkerung kaum. Kleinere Aufstände in den 80er und 90er Jahren wurden stets durch das barnstorvische Militär niedergeschlagen.

      Im Zuge der kommunistischen Umwälzungen nach 2013 kam es in Nguyen Aufständen mehrerer zersplitterter Unabhängigkeitsbewegungen, die ein Machtvakuum im Mutterland vermuteten. Diese hielten sich zwar länger, als jene in den vergangenen Jahrzehnten, wurden aber ebenso niedergeschlagen wie zuvor. Die kurze kommunistische Periode führte allerdings dazu, daß sich im Untergrund eben solche Widerstandskräfte etablieren konnten, die von anderen kommunistischen Kräften in Renzia unterstützt werden. Auf diese Entwicklung haben Kolonialverwaltung und Militär noch nicht nachhaltig reagiert.

      M. Clément Dupont
      Wirtschaftsstruktur Nguyens

      Bedingt durch die Fokussierung auf den Abbau von Rohstoffen hat in Nguyen nur in geringem Umfang breitflächige Industrialisierung stattgefunden. 70% des Bruttoinlandsprodukts im Fürstentum entfällt auf die landwirtschaftliche Produktion. Von diesen 70% erbringt der Reisanbau allein 50%. Viele Landbesitzer betreiben Subsistenzwirtschaft, so daß nur 20% der landwirtschaftlichen Erzeugnisse exportiert werden, davon etwa 80% ins barnstorvische Mutterland, 10% nach Andro und 10% nach Chinopien. Rohstoffhandel findet fast ausschließlich mit dem Mutterland statt, lediglich 8% werden in Nguyen selbst verbraucht. Vor allem Kobalt, Gold und Uran werden stark im Mutterland nachgefragt.

      BIP: 14 Mrd ECU
      BIP/Einw. : 823 ECU

      M. Clément Dupont
      Religion

      Nguyen ist größtenteils durch buddhistische Einflüsse geprägt. Lehren der Theravada sowie der Thien mischten sich im Laufe der Jahrtausende und bilden lokale Eigenheiten ab. Die durch die Barnstorven angestrebte Durchsetzung des Christentums ist bis heute hingegen nicht gelungen. Etwa 20% der Bevölkerung fühlen sich dem Katholizismus zugehörig, besonders groß unter ihnen der Anteil in der gebildeten Mittel- und Oberschicht Savannakhets. Unbeschadet dessen ist es nach wie vor Ziel der Kolonialverwaltung, die Zahl der Christen in Nguyen zu erhöhen. Dies geschieht insbesondere durch die gezielte Förderung konfessionsgebundener Schulen. Während dieses Angebot in Savannakhet und den wenigen anderen Zentren gut angenommen wird. zeigt sich auf dem Land ein anderes Bild. Hier hat die Mission große Mühe, Anknüpfungspunkte zu finden.

      M. Clément Dupont